Telefon

Unseren Service erreichen Sie
Montag bis Freitag
von 8.00 Uhr bis 18.00 Uhr unter
(0848) 22 82 22

Unser Kundenservice

Die feine englische Art

Die feine englische Art

Unser Katalog

Gern schicken wir Ihnen sofort den aktuellsten Katalog per Post ins Haus. Füllen Sie hierzu einfach unser Bestellformular aus.

Jetzt Katalog bestellen

Unsere Kataloge sind immer ein Lesevergnügen. Es macht einfach Spaß, darin zu blättern und immer wieder Neues, Interessantes und Ungewöhnliches (eben typisch Britisches) zu entdecken!

Im Katalog blättern

BLOG
Die feine englische Art

Das Große Feuer von London

Das Große Feuer von London

This painting shows the great fire of London as seen from a boat in vicinity of Tower Wharf. The painting depicts Old London Bridge, various houses, a drawbridge and wooden parapet, the churches of St Dunstan-in-the-West and St Bride's, All Hallow's the Great, Old St Paul's, St Magnus the Martyr, St Lawrence Pountney, St Mary-le-Bow, St Dunstan-in-the East and Tower of London. The painting is in the [style] of the Dutch School and is not dated or signed.

Der Komet war schuld. Im Frühjahr 1665 hatte er hell und strahlend am Himmel gestanden, von den Londonern mit Angst und Misstrauen beäugt. Und tatsächlich, noch im selben Jahr brach in der englischen Hauptstadt die Pest aus, die mehr als 80 000 Menschen das Leben kostete. Kaum war sie abgeklungen, legte vom 2. bis 5. September 1666 ein Feuer, das als „Great Fire of London“ in die Geschichte einging, fast die gesamte Altstadt in Schutt und Asche.

Der Brand entzündete sich in einer Bäckerei in der Pudding Lane und fraß sich – angefacht von Wind – durch die eng bebauten Gassen. Fast alle Häuser waren aus Holz, mit Reet gedeckt (beides offiziell verboten, worum sich aber niemand kümmerte). Zudem verbreiterten sie sich nach oben, nur das Erdgeschoss war schmal, um Grundsteuer zu sparen. So berührten die Dächer einander fast, was den Flammen leichtes Spiel bescherte. Und in vielen Kellern lagerte neben Heu und Stroh für die Pferde auch noch Schießpulver aus dem Bürgerkrieg.

Das große Feuer von London ist gut dokumentiert, nicht zuletzt von dem schreibfreudigen Beamten Samuel Pepys (gesprochen: Pieps!), dessen Tagebücher einen wertvollen Einblick in die Londoner Gesellschaft des 17. Jahrhunderts geben. Über die Zahl der Opfer ist nichts bekannt, sie soll aber gering sein. Um die sogenannten kleinen Leute aus den Slums kümmerte sich zu dieser Zeit keiner. Wichtig war, dass die ehrbaren Bürger und der Adel unberührt blieben vom großen Feuer. Pepys aber beschreibt eindringlich die Panik der Menschen, die – ihre Habseligkeiten unter dem Arm – durch die engen Stadttore oder über die Themse zu entkommen suchten.

König Charles II. höchstselbst half bei den Löscharbeiten. Zum einen war er ein tatkräftiger Mann, zum anderen wusste er, wie gefährlich ein wütender Mob werden kann. Er war erst vor einigen Jahres aus dem Exil zurückgekehrt; sein Vater Charles I. hatte sein Leben im Bürgerkrieg auf dem Schafott beendet. Nach anfänglichem Zögern gingen die Brandbekämpfer dazu über, Häuser wegzusprengen, um Brandschneisen zu schlagen – eine sehr unpopuläre, aber wirksame Maßnahme. Es sollte unbedingt verhindert werden, dass das Feuer den Tower erreichte. Denn dessen Pulvervorräte hätten halb London in die Luft gejagt. Zum Glück legte sich der Wind, und am 5. September war das Feuer aus.

Und dann? Städte wie Lissabon nutzten die Chance, nach dem großen Erdbeben eine komplett neue barocke Stadt zu bauen. Auch in London gab es Pläne, das Gewirr der alten Gassen durch breite Straßen, elegant im Schachbrettmuster angelegt, zu ersetzen. Jedoch fehlte es an Geld und Durchsetzungsfähigkeit. Eindrucksvollster Bau, der nach dem Feuer entstand, war die St. Paul´s Cathedral – ihre gotische Vorgängerin war komplett ausgebrannt. Vom selben Architekten, Sir Christopher Wren, stammt auch das Denkmal für den großen Brand: The Monument. Auf der 61 Meter hohen, vor einigen Jahren restaurierten Säule steht eine goldene Urne, aus der Flammen schlagen; darunter ist eine Aussichtsplattform. Verschwunden ist jedoch die Inschrift, die damals die Katholiken beschuldigte, den Brand gelegt zu haben – sehr ungerecht, aber dem Zeitgeist entsprechend.

Auch dort, wo das Feuer Halt machte, steht ein Denkmal: der goldene Junge von Pye Corner. Dass der Brand in der Pudding Lane begann und an der Pye (Pie) Corner endete, werteten die abergläubischen Londoner als Zeichen: Gott habe die Menschen für Völlerei strafen wollen.

Schreiben Sie uns einen Leserbrief

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass die Redaktion sich die Entscheidung vorbehält, ob und wann Ihr Leserbrief an dieser Stelle veröffentlicht wird.

Ihre E-Mail Adresse, den Vornamen und Ihren Namen benötigen wir zur Direktkommunikation zu Ihrer Veröffentlichung, etwa um Missbrauch und Fälle von Rechtsverletzungen unterbinden zu können. Ihre Daten werden ausschließlich in Zusammenhang mit dieser Kommentarfunktion genutzt und zu diesem Zweck in elektronischer Form gespeichert. Eine Weitergabe Ihrer Daten oder Teile davon erfolgt ausdrücklich nicht. Die entsprechende Datennutzung akzeptieren Sie mit dem Ausfüllen und Absenden dieses Formulars. Weitere Informationen zum Schutz Ihrer persönlichen Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Bitte füllen Sie das Formular aus (alle Felder müssen ausgefüllt sein).

Leserbriefe (0)

Keine Leserbriefe gefunden!

Neuen Leserbrief schreiben

Mehr aus der Rubrik "Very British"

Gedeckter Tisch mit Teekanne, Tasse, Scones und einer Etagere mit Gebäck

Very British | von Ariane Stech

Afternoon Tea ist die britischste aller Mahlzeiten und ein besonderes Erlebnis, auch für die Einheimischen. Damit wir sie im vornehmen Hotel, aber…

Weiterlesen
Plakat mit dem Schriftzug "Keep Calm and Carry On"

Very British | von Andrea Effelsberg

von der Weltkriegs-Durchhalteparole zum geflügelten Wort

Wenige Worte, eine klare Botschaft: Ruhig bleiben und weitermachen. Das dachte sich die…

Weiterlesen
Bildcollage aus verschiedenen Schreibwaren-Motiven

Very British | von Ariane Stech

Ja, wir schreiben heute mehr mit Smartphone und Co. und weniger mit der Hand. Trotzdem sind richtig schöne Schreibwaren ein Highlight im Alltag. Eine…

Weiterlesen
Collage mit sechs verschiedenen Bildern: Royal Crescent in Bath, Cheddar, Pier in Clevedon, Cheddar Gorge, Äpfel, Wells Cathedral

Reisetipps | von Ariane Stech

Bath, Bristol und Cheddar

Somerset – das klingt so sommerlich und sonnig, oder? Der Ursprung des Namens ist zwar umstritten und hat vermutlich nichts…

Weiterlesen
The British Shop Newsletter